Digitales Lernen muss ergänzen, nicht ersetzen

Digitals Lernen gewinnt an Bedeutung, denn der digitale Wandel macht auch nicht vorm Lernen halt. Weiterbildung in Unternehmen, Organisationen und Lernangebote von Institutionen werden immer digitaler. Aktuelle Infektionsschutzmaßnahmen beschleunigen zusätzlich diese Entwicklung.
Was uns in Gesprächen mit Neukunden und Interessierten auffällt: Es wird häufig der Vergleich zwischen Klassenraumsituationen und digitalem Lernen als Entweder-oder-, anstatt als Sowohl-als-auch-Entscheidung gesehen. Diese Betrachtung lässt aus unserer Sicht viel ungenutztes Potential liegen, denn nur, wenn die Stärken analogen und digitalen Lernens kombiniert werden, kann Lernen bestmöglich gestalten werden.

Analoge Lernerlebnisse sind intensiver als digitale

Was ist das beste Erlebnis, was du je in einer Lernsituation hattest? Nimm dir ruhig kurz Zeit, bevor du weiterliest. Fällt dir etwas ein? Wenn wir darüber im Team sprechen oder Kunden diese Frage in Workshops stellen, werden häufig Situationen mit hervorragenden Trainerinnen und Trainern genannt oder es wird sich an die eine Lehrerin oder den einen Lehrer erinnert, die oder der in der Schule besonders begeistert hat. Auch dabei sind Diskussionen in Lerngruppen oder die Arbeit im stillen Kämmerlein, bei der man sich tagelang mit einem Problem auseinandergesetzt hat.

Tatsächlich kam noch nie dabei die Erinnerung an ein Webinar, ein eLearning oder einen ausgedruckten Selbstlernkurs vor.

Was heißt das?

Nun, das heißt nicht, dass Lernerlebnisse Interaktion mit anderen Menschen per se schlecht sind oder immer besonders toll sein müssen. Aber die Antworten deuten klar darauf hin, dass analoge Lernerlebnisse mehr Potential für eine hohe Intensität und Nachhaltigkeit bilden. Und auch, dass wir selbst mit der besten Video-Software nicht die Intensität von Bildungserlebnissen im Klassenraum 1:1 darstellen können.

Vorteile digitaler Lern-Apps

Andererseits können moderne digitale Lern-Apps Funktionen bieten, die sich nicht analog oder nur mit sehr hohem Aufwand darstellen lassen:  

  • Fortgeschrittene Lern-Apps können Lerninhalte bedarfsgerecht für die einzelne Person auswählen. Hier sprechen wir von adaptivem Lernen.
  • Sie können kontinuierlich für Reflektionsmomente sorgen, auch nachdem Inhalte von den Lernenden bereits bearbeitet wurden. Mehr zu diesem Thema im Zusammenhang zum Lerntransfer haben wir hier  beschrieben. 
  • Lerninhalte können leichter zugänglich gemacht werden als es beim analogen Lernen möglich ist, unabhängig von Zeit und Ort. Gerade aktuell während einer Zeit geprägt von Infektionsschutzmaßnahmen eine wertvolle Eigenschaft. 

Analoges und digitales Lernen optimal kombinieren

Mit chunkx haben wir eine Lern-App entwickelt, die genau diese Funktionen bietet und damit analoge Lernerlebnisse optimal ergänzt – und zwar für jede Fachrichtung, jedes Thema und sowohl für Unternehmen als auch Bildungseinrichtungen.

Bedarfsgerechtes Lernen:

In chunkx werden Kurse in ihre kleinstmöglichen Einheiten zerlegt. Welche dieser kleinen Lerneinheiten, wann und wie häufig ausgewählt wird, hängt individuell vom Wissensstand und Lernbedarf des einzelnen Nutzers ab.

Kontinuierliches Lernen:

Damit digitales Lernen nachhaltig gelingt, muss es zu einer Regelmäßigkeit kommen. Anstatt einmalig ein Thema abzuhaken, nutzt chunkx die Zeit- und Ortsunabhängigkeit und wählt für Nutzer auch Wochen, Monate und ggf. auch Jahre nach der Bearbeitung Inhalte erneut aus. Sowohl analog geführte Klassenraumtrainings als auch digital durchgeführte Webinare können so perfekt ergänzt werden.

Themen verbinden, statt trennen:

Damit digitales Lernen Kontinuität ermöglicht, muss es verschiedenste Themen für den Nutzer in einem Feed verbinden. Twitter, Facebook, LinkedIn oder unsere Nachrichten-Apps funktionieren auch nur, weil sie per Algorithmus für uns relevante Inhalte aus verschiedensten Quellen auswählen. In Lern-Sessions in chunkx werden für den Lerner daher nur für ihn relevante Inhalte aus all seinen freiwilligen oder verpflichteten Kursen und Anbietern ausgewählt.

Digitales Lernen mit chunkx

Nur wenn digitales und analoges Lernen sich optimal ergänzen und wir weniger über das Ersetzen und mehr über das gegenseitige Verstärken sprechen, können wir Qualifizierung und Weiterbildung bestmöglich gestalten. Mit chunkx bieten wir dir ein Tool, um sowohl neue als auch existierende Maßnahmen zielgerichtet zu erweitern. Bist du noch kein Kunde? Dann sprich uns für eine persönliche Präsentation an und lass uns gemeinsam besprechen, Lernen für deine Zielgruppen verbessert werden kann. Wir freuen uns über deine Kontaktaufnahme!

Lerntransfer in Unternehmen digital unterstützen

Weiterbildung in Unternehmen birgt viele Herausforderungen: Welche Inhalte, für welche Zielgruppe, in welchem Format, in welcher Frequenz, von wem durchgeführt? Ob Profi oder Laie, dir fallen wahrscheinlich noch viele weitere Fragen ein. In diesem Artikel gehen wir auf die Frage der Nachhaltigkeit ein, die sich ergänzend zu den oben genannten stellt: Wie stellen wir die Nachhaltigkeit von Lernmaßnahmen sicher? Wie sorgen wir dafür, dass nach einem Training nicht alle Teilnehmer*innen ins Tagesgeschäft übergehen und das Gelernte vergessen? Wie kann der Lerntransfer erfolgen?
Wir stellen unterschiedliche Ansätze vor und zeigen darüber hinaus, wie wir dich mit chunkx dabei unterstützen, den Lerntransfer zu steigern und einmalige Lernmomente in nachhaltige Lernerfahrungen umzuwandeln.

Faktoren für einen erfolgreichen Lerntransfer

Lerntransfer steht für die Fähigkeit, eine gelernte Problemlösung auf eine andere, vergleichbare Situation zu übertragen. Durch eine einzelne Lernmaßnahme findet selten ein nachhaltiger Lerntransfer statt. Oder hast du schon einmal ein E-Learning gemacht oder ein einzelnes Training besucht und anschließend nachhaltig deine Arbeitsweise verändert? Falls nicht, stellt sich die Frage, was die Investition in die Lernmaßnahme wert war, wenn sie zu keiner Veränderung führt. Immerhin geben Unternehmen viel Geld für die Erstellung und Durchführung von Lernmaßnahmen aus und Teilnehmer*innen investieren viel Zeit, in der sie nicht produktiv arbeiten. Der Lerntransfer ist also sehr wichtig und maßgeblich entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg einer Maßnahme.

Drei entscheidende Faktoren, die zum erfolgreichen Lerntransfer beitragen, wollen wir in diesem Artikel beleuchten:

  1. Emotionale Ereignisse
  2. Zeit
  3. Wiederholung 

1. Die Bedeutung emotionaler Ereignisse für den Lerntransfer

Ein nachhaltiger Lerntransfer wird durch die Verinnerlichung der Inhalte ermöglicht. Verinnerlichung wiederum findet statt, wenn Lernereignisse nicht nur rational durchlaufen, sondern emotional erlebt werden.

Emotionalität bedeutet hier nicht, dass wir die Seminarteilnehmer*innen zum Weinen bringen oder dass alle vor Lachen auf dem Boden liegen. Letzteres ist vielleicht nicht grundsätzlich abzulehnen, aber ein schwer zu erreichendes Ziel (wie Humor sinnvoll und zielgerichtet in der Weiterbildung und bei der Führung von Teams eingesetzt werden kann, kannst du z.B. von Wiebke Schulz erfahren). Emotionen können bereits durch intensives Zuhören oder das gedankliche Übertragen des Gelernten auf eigene Erfahrungen erzeugt werden. Dies wird begünstigt durch sog. Irritationserfahrungen, die bei Teilnehmenden spezifische Emotionen auslösen. Scheitert ein Vertriebler häufig bei der Einwandbehandlung, hat er die Irritationserfahrung bereits gemacht und dürfte motiviert in ein entsprechendes Training starten. Erlebt er das Scheitern jedoch nicht als solches, steht er dem Training wahrscheinlich gleichgültig gegenüber und benötigt die Irritationserfahrung noch.

Irritationserfahrungen ergeben sich somit z.B. dadurch, dass alltägliche Handlungsroutinen scheitern und eine Differenz zum eigenen Wissens- und Kenntnisstand erlebbar wird. Erst aus dieser Differenzerfahrung heraus ergeben sich für den Teilnehmenden und die Teilnehmende persönliche Lerngründe.

1.1 Wie lassen sich Irritationserfahrungen und damit emotionale Lernereignisse erreichen?

Beispielsweise indem man zu Beginn einer Veranstaltung danach gefragt, warum die teilnehmenden Personen sich für das Seminar entschieden haben und was sie sich davon erhoffen. So lässt sich der persönliche Bezug herstellen, auf den man im Lernverlauf eingehen kann.

Selbstreflektierende Fragen während oder nach der Lernmaßnahme helfen dabei, die reflexive Prozesse bei den Lernern anzuregen und das Gelernte mit eigenen Erfahrungen zu verknüpfen.

Des weiteren lassen sich Irritationserfahrungen durch Rollenspiele und Erfahrungsaustausch zwischen Teilnehmer*innen anregen.

1.2 Digitale Unterstützung emotionaler Lernereignisse

Die oben genannten Ansätze können sowohl analog als auch digital umgesetzt werden. Besonders bei Maßnahmen ohne Tutor*in oder Trainer*in fällt es schwer, Teilnehmer*innen zur persönlichen Teilhabe anzuregen. Aber auch bei der Verwendung von Lernmedien kann darauf geachtet werden, zu Beginn das „Warum?“ hervorzuheben und regelmäßig selbstreflektierende Fragen zu stellen, die dazu einladen, das Gelernte auf eigene Erfahrungen anzuwenden.

1.3 Lerninhalte in chunkx

Bei der Erstellung von Lerninhalten achten unsere geschulten Autoren darauf, reflexive Fragen regelmäßig in unsere Micro-Learning-Units von chunkx einzubauen. Meistens passiert das im Feedback nach einer Lernaufgabe. Es gibt aber auch die Möglichkeit, die ganze Lernaufgabe als sog. Reflexiv-Aufgabe anzulegen. Sprich uns gern dazu an und wir erzählen dir mehr darüber, was uns bei der Erstellung digitaler Lerninhalte wichtig ist. 

Was ist mit dir, setzt du bereits Reflexiv-Aufgaben ein? Wann war das letzte Mal und hast du das Gefühl, sie haben beim Lerntransfer geholfen?
chunkx-reflektionsaufgabe

2. Der Zusammenhang von Lernzeit und Lerntransfer beim betrieblichen Lernen

Das im Titel dieses Artikels stehende Adjektiv „nachhaltig“ steht für die Betrachtung eines längeren Zeitraums und beinhaltet damit bereits die Zeitkomponente. Zeit spielt aber auch bei der Erreichung nachhaltigen Lernens eine Rolle: Es liegt auf der Hand, dass die Chancen eine nachhaltige Wirkung zu erzielen mit einem 5-Tages-Training höher liegen als mit einem 1-Stunden-Workshop. Leider steht jedoch nur eine sehr begrenzte Zeit zur Verfügung und die Frage lautet stets, wie erreicht man Lernziele besonders effizient? Sprich, mit möglichst wenig Geld- und Zeiteinsatz.

Für die Abwägung, wie viel Zeit für ein Thema eingesetzt werden soll, gibt es keine pauschale Regel. Vielmehr hängt es davon ab, wie komplex das Thema und wie wichtig es für die Zielgruppe bzw. das Unternehmen ist.

2.1 Digitale Unterstützung produktiver Lernzeit

Verantwortungsvoll eingesetzt, können digitale Tools uns dabei helfen, Zeit produktiver zu nutzen. Für die betriebliche Weiterbildung ist es empfehlenswert, bestehende blended-lerarning Konzepte zu prüfen und mit Hilfe digitaler Tools weiter zu optimieren. Bei blended-learning geht es darum, Methoden und Medien bestmöglich zu kombinieren. Betrachten wir z.B. ein 1-Tagestraining zum Thema „Präsentation und Moderation von Workshops“. Es sollen Methoden vorgestellt, Wissen zu ihnen vermittelt und die Anwendung gemeinsam geübt werden. Die Methoden können vorher wunderbar mit einem Lernvideo, einem kurzen Webbased-Training, einer PDF, einer E-Mail oder mit chunkx vorgestellt werden. Auch die Wissensvermittlung kann teilweise bereits mit den digitalen Tools erfolgen. Die praktischen Übungen könnten weiterhin im Training durchgeführt werden, das dann jedoch auch in vier statt acht Stunden durchgeführt werden kann. Die vier gesparten Stunden werden von den digitalen Tools nicht bei jedem Teilnehmer und jeder Teilnehmerin vollständig ersetzt. Stattdessen werden Teilnehmer*innen mit Vorwissen weniger Zeit benötigen. 

Unsere Lern-App chunkx unterstützt sogar dadurch, dass Lerninhalte adaptiv und gem. des Wissensstands für die einzelnen Nutzer ausgewählt werden. Die Inhaltsauswahl wird nach jeder einzelnen Aktion neu auf den Nutzer oder die Nutzerin angepasst. Mehr zum adaptiven Lernen in chunkx kannst du in diesem Blog-Beitrag nachlesen. Und mehr zum Thema Lernzeit in chunkx haben wir in diesem Artikel geschrieben.

Lernzeit produktiver zu gestalten ist das eine. Sie über einen längeren Zeitraum kontinuierlich produktiv zu gestalten das andere. Für uns stand bei der Entwicklung von chunkx von Anfang an im Vordergrund, Lernen aus den zeitlichen Grenzen eines Workshops oder eines Online-Trainings zu befreien. Denn du weißt es sicher auch: Alles, was wir nach dem Training nicht gleich anwenden, verblasst schneller als uns lieb ist. Daher gilt es nach der Hauptlernzeit für kontinuierliche Reflektionsmomente zu sorgen und damit umzugehen, dass der Lerntransfer nicht in einer einzigen Sekunde, sondern verteilt über einen längeren Zeitraum stattfindet. Hierfür eignet sich u.a. der von uns gewählte Micro-Learning-Ansatz: Lerninhalte werden in kleine Mikro-Einheiten aufgeteilt, die zwar miteinander zusammenhängen, jedoch auch für sich stehen können. Diese Zerteilung ermöglicht es uns, die Auseinandersetzung mit neuen Inhalten über einen längeren Zeitraum zu strecken und die Auswahl der Inhalte gem. der Stärken und Schwächen des jeweiligen Nutzers vorzunehmen. Für das Gelingen des Lerntransfers spielen aber nicht nur neue Inhalte eine Rolle, sondern auch die Wiederholung von bereits behandelten Inhalten.

Workshop Lernaufgaben chunkx
Lust mehr zum Lerntransfer und der Rolle von packenden Lernaufgaben zu hören? Dann nimm an unserem Workshop teil.

3. Die Bedeutung von Wiederholungen für den Lerntransfer

In klassischen Lernformaten, wie sie in diesem Artikel bereits mehrmals aufgezählt wurden, finden Wiederholungen wenn nur in Form von Zusammenfassungen statt. Das bedeutet, es wird in einem Online-Training davon ausgegangen, dass wir Inhalte, die wir nicht verstanden haben, eigenständig Wiederholungen. Meist finden wir jedoch gar nicht heraus, dass wir die Inhalte nicht richtig verstanden haben. Höchstens über zum Schluss der Lernmaßnahme erfolgende Lernzielüberprüfungen, durch die wiederum auch keine zielgerichtete Wiederholung der Inhalte angestoßen wird.

Das bedeutet: Wiederholung findet bei den meisten Lösungen zum digitalen Lernen nicht statt.

Dabei schätzt man, dass man Lernstoff etwa sechs Mal wiederholen muss, um ihn im Langzeitgedächtnis zu speichern. Das hat nichts mit Auswendiglernen zu tun, – hierfür müsste noch viel häufiger wiederholt werden –, sondern damit, Gelerntes zu festigen und für den Transfer im Berufsalltag parat zu haben.

3.1 Digitale Unterstützung von Lernwiederholungen

In unserer Micro-Learning-App chunkx gehen wir völlig neue Weg und bauen immer wieder kleine Wiederholungen von bereits gelernten Inhalten ein. Die Häufigkeit und die Auswahl hängen dabei vom jeweiligen Nutzer ab und davon, was sie oder er gut und weniger gut kann. Um dieses Ziel zu erreichen, lösen wir die veraltete Trennung von Lernen und Testen auf. Jede Micro-Learning-Einheit in chunkx beinhaltet eine Lernaufgabe, die einerseits beim Lerner interaktiv Lernprozesse anregt und andererseits unserer App dabei hilft zu lernen, was wiederholt werden soll und was nicht. So entsteht nicht nur ein individuelles und adaptives Lernerlebnis, sondern auch eine optimale Unterstützung des Lerntransfers.

Zusammenfassung

Nachhaltigkeit und ein gelungener Lerntransfer sind entscheidend für den Erfolg von Lernmaßnahmen. Wir haben ausgeführt, warum emotionale Ereignisse, Zeit und Wiederholungen wichtige Faktoren für den Lerntransfer sind und wie sie sich jeweils bestmöglich nutzen lassen.

Mit chunkx bieten wir dir ein Tool, um sowohl neue als auch existierende Maßnahmen zielgerichtet zu erweitern. Bist du noch kein Kunde? Dann sprich uns für eine persönliche Präsentation an und lass uns gemeinsam das Lernen in deiner Organisation verbessern.

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